Westfalenpost Hagen

Gospel-Chor auf Blitz-Tournee durch Hagen

Hagen. Der Gospel-Chor „Kreuz und Quer“ singt auf seiner Weihnachts-Blitz-Tournee an vielen Stationen in Hagen. Die Menschen finden die spontanen Konzerte klasse.
Die Idee ist pfiffig und einzigartig: Mit einem Konzert-Marathon hat der Emster Gospel-Chor „Kreuz und Quer“ (KuQ) am Wochenende zahlreiche Menschen in ganz Hagen überrascht und spontan erfreut.
Du bist völlig ahnungslos und plötzlich von Musikanten mit roten Nikolausmützen umzingelt. So wie Samstagnachmittag an der Badstraße. „Für wen singen die?“ fragt die Angestellte in der Rathaus-Apotheke sichtlich irritiert, während sie eine Schachtel Tabletten über die Theke schiebt. Auch die Kundin vor ihr wirkt verdutzt. „Ich glaube, die singen für uns“, mischt sich eine Kollegin im weißen Kittel ein.

Richtig erkannt! Am Samstag und Sonntag waren 36 swingende Sängerinnen und Sänger vom Gospelchor der Erlöser-Kirchen-Gemeinde (Emst) in ungewöhnlicher Mission unterwegs: Sie wollten mit fröhlichen und besinnlichen Liedern für gute Laune zu sorgen – und nebenbei ihre neue Weihnachts-CD („X-mas-KuQuies“) vorstellen.
Begonnen hatte die Weihnachts-Blitz-Tournee am späten Vormittag in der Johanniskirche. Die Besucher, die sich vom Markttreiben abgesetzt und ins ruhige Gotteshaus zurückgezogen hatten, wurden überrascht: Es gab ein Minikonzert mit fünf Liedern. Allein sieben Auftritte hatte sich der Chor für diesen Samstag vorgenommen.
Zum Beispiel in Luthers Waschsalon : Hier begrüßte Ilona Ladwig-Henning, Leiterin der „Einrichtung für Menschen in prekären Lebenssituationen“ die singenden Gäste, bekam ein flottes Weihnachtsständchen geboten. Im rappelvollen Gemeindesaal der Stephanuskirche am Kuhlerkamp gestalteten „Kreuz und Quer“ die stimmungsvolle Adventswerkstatt mit. In der „Emster Quelle“ platzten sie mit einem Kurzauftritt unerwartet in die Feier eines Schwimmvereins hinein.
Die Gospel- und A-capella-Formation „Kreuz und Quer“ gibt es seit 1992. Gemeinnütziger Verein, gemischtes Trüppchen. 45 Personen, Frauen, Männer, im Alter von 16 bis 70 Jahren. Man verstehe sich als Gemeinde-Chor, auch wenn nur ein Bruchteil der Mitglieder aus der Gemeinde kommt, sagt Björn Deterra (43), der Vereinsvorsitzende.
Im Foyer des Kunstquartiers sind die Sängerinnen und Sänger dann eher unter sich. Gähnende Leere zwischen Glas und Stahl, weit und breit keine Museumsbesucher. Aber das Personal hinter der Kasse und die Sicherheitsmitarbeiter freuen sich über die unerwarteten Weihnachtsständchen. Am Ende biegt noch Museumsleiter Tayfun Belgin um die Ecke und reicht Chormitglied Fabrizio Torboli seine Hand.
Woher eigentlich der Name „Kreuz und Quer“? Er umfasst das vielseitige Repertoire. „Kreuz steht für christliche Musik. Quer für eher weltliche Melodien“, verrät die quirlige Chorleiterin Susanne Brinkmann (45), die vom Keyboard aus die Einsätze vorgibt.
Doch schon geht’s weiter im mit Lichterketten und Weihnachtsgirlanden geschmückten Bus. Ziel: eine griechische Imbiss-Stube. Die drei Mitarbeiter vergessen die Fritten und zücken begeistert ihr Handy, als sie von den 36 swingenden Sängern mit den Weihnachtsmann-Mützen und einem Liedchen verabschiedet werden. Übrigens: Es handelt sich um den Nikolaus-Grill.

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